Wenn Hilfe auf Netzwerk trifft, dann profitieren alle. -vor allem aber die Kinder und Familien der SPFH/EBST von JJ e.V.
Derzeit lebt jedes 4. bis 5. Kind mit mindestens einem suchtkranken Elternteil. Der Großteil davon, ca. 2,65 Millionen Kinder, lebt in einem Haushalt mit alkoholkranken Eltern. Suchterkrankungen finden sich in den betroffenen Familien oft über mehrere Generationen hinweg und können die Entwicklung der betroffenen Kinder nachhaltig negativ beeinflussen und bei den Kindern zur Entstehung psychischer Erkrankungen und eigener Suchterkrankungen beitragen. Eine sachkundige und niedrigschwellige Unterstützung dieser Kinder und deren Familien ist von besonderer Wichtigkeit, damit sich die betroffenen Kinder zu gesunden Erwachsenen entwickeln können.
Die Kooperation zwischen der Jugendberatung und Suchthilfe (JSB) Am Merianplatz und der sozialpädagogischen Familienhilfe (SPFH) ist daher essenziell, um Familien mit suchtbelasteten Eltern(teilen) bestmöglich zu unterstützen. Beide Einrichtungen verfolgen das gemeinsame Ziel, das Wohl der Familie zu stärken und den Kindern ein stabiles, sicheres Umfeld zu bieten. In der Zusammenarbeit liegen viele Chancen: die Kompetenzen und das Wissen der Arbeitsbereiche der Suchtberatung und der SPFH/EBST ergänzen und bereichern einander und werden um weitere vereinsinterne Einrichtungen und Netzwerke ergänzt. Mit einem Ziel: die betreuten Familien profitieren von einem breiten Angebot aus SPFH und Suchthilfe.
Die Jugendberatung und Suchthilfe (JBS) Am Merianplatz bietet vertrauliche, kostenfreie, individuelle und lösungsorientierte Beratung an. Schwerpunkte sind die Reflexion des Konsumverhaltens, Entwicklung von Reduktions- oder Ausstiegsstrategien, Information, Stärkung persönlicher Ressourcen und Vermittlung in weiterführende Hilfen (z.B. stationäre Rehabilitation). Neben Konsument:innen werden auch Angehörige und Multiplikatoren beraten. Darüber hinaus bietet die JBS ein breites Angebot für jugendliche Konsument:innen an (FreD-Projekt, HaLT-Projekt, CaBS-Projekt) sowie eine digitale Suchtberatung auf der Plattform DigiSucht und eine ambulante Suchtnachsorge für Menschen, die eine stationäre Rehabilitation abgeschlossen haben. Mit der Fachberatung für Verhaltenssüchte ist die JBS zudem ein Ansprechpartner für alle Ratsuchenden zu problematisch gewordenen oder süchtigen Verhaltensweisen (z.B. Computerspielsucht/Mediensucht, pathologisches Kaufen, Pornographienutzungsstörung).
Die JBS Am Merianplatz und die SPFH/EBST gehören beide zu dem großen Sucht- und Jugendhilfeträger JJ e.V., der neben Suchtberatungsstellen über viele weitere Suchthilfeeinrichtungen verfügt, z.B. eine Entgiftungseinrichtung (Wolfgang Winkler Haus), eine Übergangseinrichtung (Wolfgang Winkler Haus), eine stationäre Therapieeinrichtung mit einem eigenen Angebot für Eltern mit Kindern (Therapiedorf Villa Lilly), eine stationäre Therapie- und Jugendhilfeeinrichtung (die Therapeutische Einrichtung Eppenhain) sowie verschiedene Angebote des Betreutes Wohnens/Betreuten Einzelwohnens für Menschen mit einer Suchterkrankung.
Kooperation bedeutet für uns, das Schaffen eines niedrigschwelligen Zugangs zur Suchtberatung, ebenso wie das Nutzen eines breiten Suchthilfenetzwerks von JJ e.V. .
Durch die enge Kooperation von Sozialpädagogischer Familienhilfe und Suchtberatung können suchtbelastete Familien frühzeitig erreicht und nachhaltig unterstützt werden. So kann langfristig eine stabile Lebens- und Entwicklungsgrundlage für Eltern und Kinder geschaffen werden.